12.12.2022

Spiritual Care Fokustag - ein Tag für die Seele. Ein Tag für mich.

Wels

Es ist ein sehr wechselhafter Tag im Herbst – wir treffen uns in Schloss Puchberg bei Wels. Begleitet von Doris Wierzbicki findet heute ein Fokustag statt – zu Spiritual Care – mit Kolleg:innen aus dem Haus für Senioren Wels.

Die Erwartungen an diesen Tag sind hoch - kreist doch „Spiritual Care in Organisationen“ kurz SCO durchs Unternehmen, ISCO – der Innovation Center für Spiritual Care - wurde darüberhinaus vor mehr als zwei Jahren gegründet und die Frage nach dem „Wer ist im FOKUS“ liegt am Fokustag auf der Hand.

 

Das Diakoniewerk hat eine Geschichte und nicht zuletzt ist es diese, die uns als kräftige Wurzeln nachwievor begleiten und, die letzten Endes auch Spiritual Care entstehen ließ. Die Diakonissen, die das Diakoniewerk viele Jahrzehnte getragen haben, Soziale Arbeit in dieser Form aufgebaut haben, haben mit der Kraft des Glaubens Menschen in schwierigen Lebenslagen begleitet. Natürlich stellen sich heute die gleichen Fragen: Welcher Kraftquelle bediene ich mich, um meine Aufgabe gut zu schaffen? Was ist es, was mich trägt und stärkt bei meinen täglichen Herausforderungen? Ist es auch für mich der Glaube oder will ich es anders formulieren? Die eigene Spiritualität kommt hier schnell ins Spiel.

 

SPIRITUAL CARE

Care steht für Sorge. Doch wofür steht „Spiritual“? Wir begeben uns auf die Suche, ordnen Begrifflichkeiten zu und merken als Teilnehmende schnell, dass Spiritualität sehr individuell ist – ist es für die eine Glaube, ist es für den anderen Orientierung oder Geborgenheit. (Foto) Die Notwendigkeit Spiritualität zu definieren für sich selbst, für die Einrichtung sind wichtig. Mit dem Blick auf die Stärken des Teams, Hauses, der Abteilung bringen wir die Basiskompetenzen auf den Punkt. Kommunikation, Aktives Zuhören, Empathie, Vertrauen und Wertschätzung identifizieren wir im Zuge dieses Fokustages für uns, für das HfS Wels. Die spezifischen spirituellen Kompetenzen kommen noch hinzu, wie z. B. die Unterschiedlichkeit zu akzeptieren oder auch gut mit der Endlichkeit des Lebens umgehen zu können.

 

Das Leitbild als Fundament

Die Orientierung an den Leitsätzen aus dem Leitbild des Diakoniewerks – die nichts anderes sind als eine zeitgenössische Überlieferung unseres Auftrags als Diakonie mit dem Blick in die Zukunft der Sozialen Arbeit – sind hier maßgeblich und Grundlage unseres heutigen Tuns. Im Rahmen dieses Fokustages gehen wir alle Leitsätze durch, ihre Bedeutung und Kraft wird deutlich. Sie sind die Säulen unseres Wirkens, sie geben uns Orientierung.

 

Der Blick auf den einen Baum

Eine schöne Übung mit einem Bild eines alleinstehenden Baumes in kräftigen Farben macht deutlich, dass auch hier jede:r anderes sieht.  Mit dem Blick auf ein Bewohner:innenzimmer ist es genau das gleiche. Was sehe ich? Was höre ich? Die Schilderungen der Kolleg:innen bestätigen: Wir nehmen ganz Unterschiedliches wahr. Und gerade deswegen ist es wichtig, damit in Resonanz zu gehen, ins Gespräch zu kommen.

 

Mir, dir, uns zuliebe! – vereinfacht gesagt, ist es das.

Wenn Vertrauen da ist, dann braucht man die Freundlichkeit in einem Krankenhaus nicht verordnen. Wenn es einem gut geht, dann kann man dies auch an die Bewohner:innen eines Haus für Senioren weitergeben. Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele und um alle drei müssen wir uns kümmern.

 

„Nur wenn ich auf einem guten Weg mit mir selbst bin, kann ich anderen Menschen kompetente Begleitung und Betreuung anbieten“, ein Grundgedanke, der Spiritual Care zugrunde liegt.